… WISSENSCHAFFTLICHEN SOZIALISMUS?
Kapitalistische Beziehunge regelt bekanntlich eine unsichtbare Hand, die privat (also nicht unbedingt sozial) bestimmtes Kalkül auf wundersame Weise in allseitigen Nutzen verwandelt. Der Nutzen stellt sich hinter den Rücken der miteinender interagierenden Personen oder Institutionenher, also weitgehend kopflos. Und weil die Behauptungs- bzw. Rechtfertigungsbedingungen der Beteiligten nicht miteinander verknüpft sind, (eine als solche reflexions- und handlungsfähige menschliche Gemeinschaft ist noch eine Utopie), sind sie von der Notwendigkeit befreit, sichh die Rationalität ihres Zusammenwirkens im Hinblick auf den geschaffenen Nutzen und die dafür in Kauf zu nehmenden Risiken oder Schäden durch den Kopf gehen zu lassen insofern diese uns nicht unmittelbar eigenen Vorteile, Risiken oder Schäden betreffen. Die weitgehend private, d.h. von gesamtgesellschaftlicher bzw. ökologischer Verantwortung weitgehend befreiete Aneignung gesellschaftlicher Arbeitskraft und deren Produkte (sowie der sie vorausgehenden und und begleitenden Naturbedingungen) ist durch Geld vermittelt, was die Behauptungsbedingungen der jeweils Handelnden im Dunklen lässt. Das nährt auch die Illusion einer von seinen Existenzbedingungen befreiten „Geistenslebens“ und bringt auch all die idealistischen Ermahnungen und Klagen über „die Wissenschaft“, „die Rationalität“ oder „die Aufklärung“ hervor die in keiner „antiwestlichen“ oder „Anti-Massenkultur“ Deutung des Weltgeschehens fehlen darf.
Dazu gehört auch die Feststellung, dass „die“ Wissenschaft – wer hätte das gedacht – nicht als Letztbegründung für die Richtigkeit ethischer Normen taugt.
Der Begründer der transzendentalpragmatischen Diskursethik Karl-Otto Apel:
„Die moralisch wertneutrale Rationalität der Naturwissenschaft und der auf sie gegründeten Technik hat in der Neuzeit jene Krise der planetarischen Ökosphäre erzeugt, die heute erstmals die Menschheit im Interesse ihres Überlebens vor die Frage einer solidarischen Verantwortung stellt. (… ) Andererseits scheint aber dieselbe wertneutrale Rationalität der Wissenschaft und Technik als Paradigma menschlicher Vernunft überhaupt den Begriff einer ethischen Vernunft gerade als denkunmöglich zu erweisen. Damit ergibt sich eine paradoxe und alarmierende Situation: Die wissenschaftlich-technische Rationalität der Neuzeit scheint in der Gegenwart eine Mobilisierung der ethischen Vernunft zugleich als notwendig herauszufordern und als unmöglich zu erweisen.“
Apel, Karl Otto, zitiert nach Nusser, Karlheinz (1984): Marx und Weber: Zwei repräsentative Antworten auf das neuzeitliche Dilemma von technischer und praktischer Vernunft in Apel u.a. Hrg,.(1984): Studientexte Funkkolleg, Studientexte Band II
Apel kommt letztlich darauf, dass sich Gewissheiten über die ethische Richtigkeit dessen, was geschah, geschieht oder zu tun ist, aus der Möglichkeit zum freien Diskurs ergibt, deren moralische Richtigkeit sich transzendental aus den Bedingungen der Möglichkeit des Diskurses über richtig und falsch, gut und böse usw. ergibt. Ohne Streben nach Wahrhaftigkeit, Wahrheit und Richtigkeit ergeben Behauptungen keinen Sinn und können ihren Gültigkeitsanspruch nicht geltend machen ohne in einem performativen Selbstwiderspruch zu geraten (die Performance widerspricht der Behauptung: „Ich rede kein Wort“ widerspricht dem dafür notwendigen Sprechakt. Und ohne freien Diskurs, das heißt öffentliche Nachprüfbarkeit der Richtigkeit und Wahrheit einer Behauptung und der Wahrhaftigkeit des Wahrheitswillens kann nicht sinnvoll über die Richtigkeit von „gut“ und „böse“ gestritten werden.
Das hat dann Sprengkraft, wenn über die Notwendigkeit der Herstellung materieller Bedingungen eines – zumindest antizipierten – freien Diskurses aller (potenziell) Betroffenen gesprochen wird. Das schließt ein Reflektieren der Wahrnehmungsbedingungen für bestimmte soziale oder private Interessen ein und ein öffentliches Nachdenken darüber, welche materiellen Bedingungen für eine freie Übereinkunft notwendig und folglich herzustellen sind.
Zur Beurteilung der ethischen Relevanz von Wissenschaft muss also nach der Abhängigkeit dieser oder jener wissenschaftlichen Forschung von privaten und politischen Sonderinteressen gefragt werden, also von ihrer jedesmaligen Stellung innerhalb der gesellschaftlichen Arbeitsteilung, und ob bestimmte Privatzwecke (oder auch gemeinsam bestimmte Irrtümer) Zwecken zuwider laufen könnten, die unter Berücksichtigung aller (potenziell) Betroffenen leicht als notwendig erkannt würden (zum Beispiel bestimmte Risiken zu vermeiden).
Wertfreiheit von Wissenschaft im Sinne einer Unabhängigkeit von fragwürdigen Sonderinteressen oder zumindest deren öffentliche Nachvollziehbarkeit ist selbst ein ethischer „Wert“ und zwar ein notwendiger ohne den von Wissenschaft nicht gesprochen werden kann und ohne den der Nutzen der ermittelten Ergebnisse unkalkulierbar bliebe. Die Widersprüchlichkeit dieser Aussage verweist aber auf den Fetischcharakter eines vom sozialen bzw. ökologischen oder ökonomischen Funktionszusammenhang losgelösten Begriffs von „Wertfreiheit“ weshalb besser von einem (notwendigen) ethischen Gebot zur Unabhängigkeit oder – wenn Abhängigkeiten nicht zu vermeiden sind – zur Transparenz geredet werden sollte.
In der fetischistischen Wahrnehmung wird diese Notwendigkeit zur „Neutralität“ gegenüber dem Forschungszweck IM FORSCHUNGSPROZESS allerdings oft mit den (im Dunkeln bleibenden) gesellschaftlichen Mechanismen der Konstruktion von Wissensbedarf verwechselt und somit der mehr oder auch weniger legitimen, zukunftsfähigen usw. Interessen, Bedürfnissen, Machtmittel usw. , die die Zwecke des Ganzen setzen.
Sozialismus wissenschaftlich zu begründen muss sich von Fetischisierungen aller Art lösen und also – mit Marx – von konkreten Problemen ausgehen und den (Fehl-)Anreizen, die die Probleme, die man „sozialistisch“ bewältigt sehen möchte, konkret hervor bringen. Das spezifisch „Sozialistische“ daran nachvollziehbar (und deshalb generell angreifbar und im Konkreten überprüfbar!) zu machen beginnt mit einer offenen (öffentlichen und damit diskutierbaren!) Bestimmung dessen, was Sozialismus sein soll. Das geht nicht ohne Garantie (und entsprechender Möglichkeiten) der Meinungs- und Forschungsfreiheit.
Ich nehme mir z.B. die Freiheit, all das Sozialismus zu nennen, was der Gesellschaft am Ende erlaubt, die Gestaltung der menschlichen Produktionsbedingungen weltgemeinschaftlich zu verantworten. Nach meinem Verständnis von Sozialismus agieren die Völker der Welt in dem Maße sozialistisch, wie es ihnen gelingt, miteinander Produktionsregeln sowie Ziele, Methoden Standards oder Mengen der Produktion herauszuarbeiten und durchzusetzen, mit denen sie ihre globalisierten Produktionsbedingungen zu Mitteln der planetaren Vernunft machen. Es ginge darum, der Frage miteinander nachgehen zu müssen, mit welchen und wessen Produktionsmitteln, Anstrengungen und Ressourcen welcher und wessen Nutzen ermögicht werden oder nicht ermöglcht werden soll, welche und wessen Risiken oder Nachteile dafür gegebenenfalls in Kauf genommen werden oder nicht in Kauf genommmen werden dürfen und Grenzen zu bestimmen und durchsetzen zu können, innerhalb deren sich das zu bewegen hat.
Von Sozialismus als (weltweite) Gesellschaftsform(ation) kann auf Basis dieser Bestimmung die Rede sein, wo diese Entwicklung bzw. Verallgemeinerung nachweislich der vorherrschende, soziale Prozess ist.
Niemand muss meine Bestimmung nachvollziehen. Glücklicherweise! Allerdings wäre ich auf begründete Einwände gespannt.
Jedenfalls kann nur auf Grundlage einer nachvollziehbaren (und angreifbaren) Bestimmung Fortschrittsindikatoren ermittelt und anhand dieser die Höhe an Präsenz oder Abwesenheit eines so bestimmten Sozialismus (bzw. Kommunismus) benannt werden. Ohne dem ist eine rationale (nämlich an bestimmte Probleme, Zwecke usw. orientierte) Diskussion des Gegenstandes nicht möglich.
„Wenn man im Besitz der endgültigen Wahrheit letzter Instanz und der einzig strengen Wissenschaftlichkeit ist, so muß man selbstredend für die übrige irrende und unwissenschaftliche Menschheit eine ziemliche Verachtung haben.“
Engels: Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, MEW Bd. 20, S. 29
In Stalins Sowjetunion hatte das gewaltsame Ausblenden der gesellschaftlichen Rationalitätsbedingungen und damit die Fetischisierung von Wissenschaft (als fraglos zu akzeptierender Hort „der“ Wahrheit) wahrlich groteske Züge angenommen. Die „realsozialistsche“ Rede vom Wissenschaftlichen Sozialismus“ hatte exakt die gleiche Funktion wie das „Gottesgnadentum“ feudalistischer Potentaten und bildete auch die gleiche Art Wissenschaftsfeindlichkeit aus.
Ingenieure, die es gewagt hätten, fachlich begründete Einwände gegen Stalins Idee vorzubringen, den Sieg über Nazideutschland mit dem Bau einer großen Eisenbahnlinie nördlich des Polarkreises zu feiern, (wegen der damaligen Unmöglichkeit, die Verwandlung der Permafrostböden zu Sumpf unter dem Druck schwerer Lokomotiven zu vermeiden), hätten das nicht überlebt.
Unter den Bedingungen einer sozial bzw. rechtsstaatlich unkontrollierbaren Führermacht wird der Wahn des Führers – im nachhinein ganz offensichtlich – zur Rationalitätsbedingung der von seinem Wohlwollen existenziell Abhängigen. Die Zahl der beim Bau unter teilweise – „Vernichtung durch Arbeit“ ähnlichen Bedingungen – zu Tode gequälten Häftlinge lässt sich nicht mehr ermitteln. Bei WIKIPEDIA ist von 100.000 bis 120.000 eingesetzten Häftlingen die Rede. anderswo wird allein die Zahl der Todesopfer mit 100.000 angegeben. 20 Tage nach Stalins Tod wurde das Wahnsinnsprojekt gestoppt.
Während hier die Rationalitätsbedingungen bzw. Irrationalitätsbedingungen (hinzu kam die ziemlich „unproduktiven“ Produktionsbeziehungen, nämlich Sklaverei) auf der Hand lagen (Schaffung von Infrastruktur für Rohstoffgewinnung unter der Bedingung totalitäre Führerherrschaft und der Möglichkeit, sich „überflüssiger Arbeitskräfte“ durch ihre Vernichtung zu entledigen) sind die Rationalitätsbedingungen bzw. Irrationalitätsbedingungen der Weltmarkt-Verrücktheiten nicht so leicht nachvollziehbar und wird verschiedenen menschlichen Untugenden oder halt „der Wissenschaft“ und „der westlichen Rationalität“ angelastet.
Solange die konkreten Ausformen der Arbeitsteilung mit ihren ganz konkreten (Fehl-) Anreizen nicht zur Sprache kommen, wird man „das“ Isolieren aus „dem“ Zusammenhang zugunsten „der“ Herrschaft „der“ Rationalität, „der“ Wissenschaft ankreiden und damit selbst Dinge zugunsten „von Herrschaft“ aus dem Zusammenhang reißen nämlich zugunsten der aufgenötigten Anerkennung (= Herrschaft) der Behauptung, dass „die moralisch wertneutrale Rationalität der Naturwissenschaft und der auf sie gegründeten Technik in der Neuzeit jene Krise der planetarischen Ökosphäre erzeugt“ hat.
Wissenschaft ist, was in einer nachvollziehbar systematischen Weise Wissen schafft. Nicht mehr! Aber auch nicht weniger. Wer wissen will, wer wem zu welchem und wessen Gewinn oder Verderben welches Wissen schafft (oder vorenthält) , muss sich schon der Mühe unterziehen, sich darüber Wissen anzueignen und kann sich nicht damit begnügen, DER Wissenschaft alle Weisheiten oder auch Torheiten der Welt anzulasten und diese entweder anzubeten oder zu verteufeln.
Beschäftigen wir uns lieber mit der kapitalistischen Wirklichkeit, also den konkreten Behauptungs- bzw. Rechtfertigungsbedingungen von Wissenschaft:
Zum Beispiel
Forscher hängen immer stärker am finanziellen Tropf von Unternehmen. Wie weit diese Verbindungen gehen können, zeigen Recherchen des hr, wonach die drei führenden Finanzwissenschafts-Institute in Hessen unmittelbar von Kreditverkäufen durch Banken profitieren.So erhalten Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt und der European Business School in Oestrich-Winkel für Ihre Forschungen finanzielle Unterstützung durch gemeinnützige Stiftungen, die in Finanzmarktgeschäfte von Banken eingebunden sind. (…)
Kreditverbriefungsgeschäfte von Banken in Höhe von bislang bis zu 60 Milliarden Euro werden…
„von Stiftungen abgewickelt, die von denselben Banken gegründet wurden. Von den Überschüssen der Stiftungen profitieren das Center for Financial Studies (CfS), das Institute for Law and Finance der Frankfurter Uni und die European Business School.“
Allein im vergangenen Jahr dürften die Einnahmen aus den Kreditverbriefungen bei 50.000 Euro pro Institut gelegen haben. Am Ende profitieren also Wissenschaftler durch Mittel aus den Kreditverkäufen, die über die Risiken genau solcher Geschäfte urteilen sollen.
Einer der Wissenschaftler, dessen Institut von den Finanzmarkttransaktionen profitiert, ist Professor Jan Pieter Krahnen. Er leitet das CfS und gilt als einer der renommiertesten Finanzwissenschaftler Deutschlands. Er berät die Bundesregierung bei der Neugestaltung der Spielregeln auf den Finanzmärkten. Bereitwillig stellt er sich den Journalisten-Fragen, ob er durch die Verbindung von Finanzmarktgeschäften und Wissenschaftsförderung noch unbefangen über Risiken solcher Geschäfte urteilen kann? „Wir haben das diskutiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es auf uns keine Einwirkung gibt“, sagt er gelassen.
Am Gesamtbudget seines Institutes von 1,5 Millionen Euro im Jahr, die aus allen Teilen der Finanzindustrie kämen, würden die Mittel aus den Kreditverkäufen nur einen sehr geringen Anteil ausmachen. „Das ganze Institut basiert auf der Idee der Kapitalneutralisierung“, erläutert er sein Konzept der Wissenschaftsfinanzierung: „Wie schaffe ich es, Kapital von interessierter Seite einzusammeln und es so zu strukturieren, dass die Einzelinteressen sich nicht mehr durchsetzen können“, lautet seine Maxime.
aus hr-online am 26.05.09
Frankfurter Rundschau vom 2.11.11
Stiftungsprofessuren: Die Atomlobby unterwandert Universitäten
Deutsche Atomkonzerne finanzieren etwa 30 Professuren – und bestimmen damit maßgeblich, worüber an Universitäten diskutiert wird. Manche Institute wirkten schon wie getarnte Subunternehmen von Eon und RWE, kritisiert eine Abgeordnete der Grünen.
DIESSEITS Humanistisches Magazin
Uni Düsseldorf verweist islamkritischen Vortrag
Ein Vortrag der exil-iranischen Aktivistin Mina Ahadi ist am Dienstag kurzfristig vom Rektorat der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf untersagt worden. Die Entscheidung wurde mit mangelnder weltanschaulicher Neutralität begründet.
Wissenschaft prekär Kettenjobber, Leiharbeiter, Forschungsknechte
Taz vom 24.01.2013 – Woher kommt das Geld für Ihre Uni?
Mindestens 1,27 Milliarden Euro haben Firmen 2010 an Hochschulen gegeben. Auf einer neuen Whistleblowing-Website sammelt die taz ab sofort solche Fälle
Zwei Beispiele für die gegenwärtige Verknüpfung von KAPITALMACHT über die WISSENSCHAFT, die die historische Überholtheit kapitalistischer Rationalitätsbedingungen eindrucksvoll aufzeigen:
Ja, was bremst denn hier die Möglichkeit der Aneignung notwendigen Wissen?
Russland verschliesst sich westlichen Historikern
Ich, der Spion
Neue Züricher Zeitung vom 20.5.2015
Die neunziger Jahre, in denen russische Archive ausländischen Forschern mühelos offen standen, sind lange vorbei. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts wird neustens gegen sie gehetzt..
Nach der Verfolgung von Nichtregierungsorganisationen, die aus dem Ausland finanziert werden, hat der Kreml ein neues Ziel ausgemacht: ausländische Historiker.
Das jüngste Opfer heisst Laura Sumner. Im Internet zirkuliert ein Bild, das die junge Britin mit bleichem Gesicht und gesenktem Haupt zeigt. Seit 2014 arbeitet sie an der University of Nottingham an einer Dissertation über Lebensbedingungen von Arbeitern während der Zeit des Bürgerkriegs.
Artenschwund und Fächersterben
Wissenschaftliche Sorgenkinder
Der Artenschwund und das Verschwinden von Lehrstühlen, die sich mit der biologischen Vielfalt beschäftigen, gehen Hand in Hand.
Taz vom 19. 1. 2018
„Auf das Insektensterben sind zuerst private Bürgerforscher aufmerksam geworden, nicht Wissenschaftler in Hochschulinstituten. Der tiefere Grund für diese Diskrepanz ist, dass es neben dem realen Artenschwund in Fauna und Flora auch ein stilles Fächersterben in der Forschung gibt. Durch das Aufgeben vermeintlich antiquierter Fächer wie Taxonomie und Ökotoxikologie wächst die wissenschaftliche Unkenntnis vor allem im Umweltbereich. Hinzu kommt die fehlende Kontrolltätigkeit.“
In einem Interview mit dem Cicero zitiert Andreas Arndt Marx:
Arndts Schlussfolgerung
Natürlich stimmt das, aber genauso wenig sollte Marx unterstellt werden, dass es ihm nicht auch darum ginge, in seinen Augen Wünschbares herauszuarbeiten, zu reflektieren und eben dessen Rationalitäts- bzw. Realisierungsbedingungen zu untersuchen.
In der Taz vom 05.12.12 ist ein sehr lesenswertes Intervew mit Ernst Ulrich von Weizsäcker wiedergegeben. Auf die Frage nach der Aktualität des kritischen Forschergeist seines Vaters Carl Friedrich von Weizsäcker befragt (CFvW war Initiator der 1957er Göttinger Erklärung gegen atomare Bewaffnung) antwortete EUvW:
Auf die Frage, wie Wissenschaft auf den Widerstand energieintensiver Wirtschaftszweige gegen höhere Steuern und Abgaben reagieren sollte antwortete v.Weizsäcker:
Natürlich bleibt v. Weizsäcker damit innerhalb der „Logik“ nationalkapitalistischer Standortkonkurrenz. Die lässt sich allerdings auch nicht einfach weg denken, heißt: ist wohl oder übel zu berücksichtigen, wenn ökosoziale Reformen überhaupt in Gang gebracht werden sollen. Die große Frage eines wissenschaftlichen (Öko-)Kommunismus wäre vielleicht die nach Möglichkeiten der Ausrichtung bzw. Weiterentwicklung solcher Initiativen in Richtung eines am Ende weltgemeinschaftlichen Nachhaltigkeitsmanagements das von der globalen bis zur lokalen und individuellen) Ebene reicht.
[…] Siehe auch: https://oekohumanismus.wordpress.com/inhalt/fetischbegriff-bedarf/kapital-schafft-wissen-schaft-kapit… […]
[…] einer Einparteiendiktatur organisiert werden, die den Weltkommunismus kontrafaktisch per “wissenschaftlicher Weltanschauung” antizipierenden und deshalb keine anderen Götter neben sich dulden können. Jünke weist im […]